
Dark and Light 02 (German) by LichtRahmen
Die beiden Hauptpersonen sind etwas jünger, 15+18 Jahre.
Die Charaktere/Figuren in der Geschichte:
1 Violet
2 Yuki
3 Alexandra (Freundin von Violet)
4 Aiko (Bruder von Yuki)
5 Chloe (Pferd)
6 (weitere Fantasie-Figuren kommen noch)
Dark and Light 02 (German)
Ihre Mutter reichte ihr eine Tasse Tee, und fragte sie, wie sie geschlafen hatte. Sie dachte sich, sie muß wohl sehr Müde aussehen, wenn ihre Mutter sie das fragte. Normal steht sie immer noch vor dem schellen des Weckers auf und ist nie Müde. „Nicht so gut“, antwortete sie ihrer Mutter. „ Ich hatte anfangs einen schönen Traum, was sich aber in einem Alptraum verwandelt hatte.“ Ihre Mutter sah sie mitfühlend an. „ Das tut mir Leid, Schatz. Möchtest du darüber reden?“ fragte sie Violet. „Es war ein heftiges Gewitter mit Blitzen, was mir sehr bedrohlich vorkam.“ antwortete sie und sah ihre Mutter fragend an. „Hat warscheinlich etwas mit den Umständen zu tun, weil sich vieles im Augenblick verändert hat in deinem Leben; ein Umzug, eine neue Schule… viele sehr aufregende und neue Veränderungen und Herausforderungen für dich, die dich natürlich die ganze Zeit über beschäftigen,“ gab ihre Mutter ihr zu bedenken.
„Daran habe ich auch gedacht, das wird es warscheinlich sein,“ antwortete sie ihrer Mutter.
Sie sah auf die Uhr in der Küche, nahm schnell noch einen Schluck von dem Tee, schnappte sich einen Apfel, den sie in ihrem Rucksack verstaute und gab ihrer Mutter einen Kuss.
„Wir können später noch weiter reden, wenn du es möchtest Schatz, am Abend,“ sagte ihre Mutter und lächelte sie aufmunternd an. Sie lächelte zurück, nickte ihr kurz zu und verschwand mit ihrer Jacke und dem Rucksack aus der Haustür. Der Bus fuhr gleich und sie mußte sich beeilen um ihn noch zu erwischen.
Sie fuhr mit dem Bus zur Schule, leider konnte sie nicht mit ihrem Pferd zur Schule reiten, obwohl sie es sehr gerne gemacht hätte. Aber es gab keine Unterbringung für Pferde dort.
Also mal wieder mit dem Bus und die vielen nervigen Leute um sich herum aushalten, bei dieser Vorstellung verzog sie das Gesicht. Sie hasste es mit anderen Leuten zusammen zu sein, die ständig mit Handys am quatchen sind, über albernes Zeug redeten und auch noch glaubten die schlauesten und coolsten zu sein. Wenn ein Platz im Bus frei war, so wie jetzt, setzte sie sich gerne hin und las lieber ein Pferde- oder ein Fantasybuch. So konnte sie in eine schönere Welt zwischendurch eintauchen und lesen mochte sie sehr gerne. Anfangs als sie noch kleiner war, hatte sie nur Pferde und Einhornbücher gelesen. Und jetzt mag sie am liebsten alles mit Drachen, aber leider finden sich nicht sehr viele interesante Bücher zu diesem Thema. Deshalb fand sie es auch so lieb, das ihr neuer Schulkammerad ihr eines aus seinem Land mitgebracht hat, was übersetzt war. Es war eine schöne Fantasiegeschichte, das einzige was ihr nicht gefiel war, das es sich um das Mädchen und den Jungen in dieser Geschichte, um eine Liebesgeschichte handelte. Immer nur irgendwelche blöden Liebesgeschichten, wer braucht schon soetwas, wenn man Pferde hat… Pferde haben bessere Eigenschaften als jeder Junge, da ist sie sich sehr sicher. Pferde sind lieb, sie hören einem zu, umarmen und knuddeln geht auch besser mit ihnen. Aber diesen einen Jungen, der sie immer in Schutz nimmt, kann sie ja noch akzeptieren, der ist nicht ganz so blöd.
Der Bus stoppte, sie nahm ihren Rucksack und stieg aus dem Bus. Vor dem Schuleingang standen schon viele Schüler wie immer und warteten auf die Schulglocke, das sie schellte. Viele trafen sich gerne vor dem Eingang, genau wie sie selbst mit ihrer Freundin. Zum Glück hatte sie eine neue Freundin kennengelernt, die genau wie sie etwas ruhiger war, und nicht dauernd wie andere Mädchen kreischen mußte. Alexandra, so war ihr Name, hatte sehr langes blondes Haar, noch länger als ihr Haar und war sogar etwas größer als sie. Beide haben sich sofort auf Anhieb verstanden und sie gingen auch zusammen zum Unterricht und in die Pausen.
Violet sah ihre Freundin stehen und begrüßte sie kurz, dannach gingen sie in das Schulgebäude zu ihrem Klassenraum. Sie hatten Glück das sie zusammen sitzen konnten, so mußte sie nicht neben irgendwelchen Jungen aus ihrer Klasse sitzen. Die auch so schon nervig genug waren. Als der Unterricht anfing, konzentrierte sie sich darauf und alles andere war für sie erst mal ausgeblendet. Lernen machte ihr immer Spaß, außer Sport, das war nicht unbedingt ihr Lieblingsfach.
Der Tag verging und als sie wieder Zuhause war, setzte sie ihren Rucksack ab, aß schnell etwas und machte sich auf den Weg zu ihrem Pferd.
Chloe wartete schon ungeduldig auf sie, und als es sie witterte wicherte sie freudig auf. Als Violet in den Stall trat, nahm sie wie immer das Halfter und den Strick zum anbinden und ging zur Box, um sie zu öffnen. Chloe stampfte schon ungeduldig mit den Hufen, sie freute sich schon sichtlich auf das Ausreiten. Sie durfte mit Chloe noch nicht alleine draußen ausreiten, dafür fehlte ihr noch die Erfahrung. Aber mit ihrer Mutter gingen sie immer eine Runde zusammen, um die Gegend etwas mit Chloe zu erkunden. So konnte sich Chloe an das draußen reiten gewöhnen, Chloe war noch jung und reagierte etwas erschrocken auf unbekannte Geräusche. Sogar ein Regenschirm kann für sie erschreckend sein, oder Blätter und Äste die im Wind sich bewegen und dabei Geräusche machten.
Sie wollte gleich mit Chloe wie immer bisher, nur auf dem Platz in der Runde reiten, das ist für Chloe sicher. Also band sie Chloe das Halfter und den Führstrick um und führte sie aus der Box raus. Sie band sie an dem Anbindering fest und machte die Hufen erst mal sauber. Danach holte sie den schweren Sattel mit der Schabracke, legte ihr beides auf, sowie auch das Zaumzeug. Jetzt war Chloe fertig und sie führte sie aus dem Stall raus. Sie gingen zum Reitplatz rüber, öffnete das Tor und ging mit Chloe durch. Als sie auf Chloe stieg, landete sie sanft in dem Sattel und trieb Chloe mit Kommandos zum losreiten an. Sie hatte durch viele Stunden Chloe beigebracht, sie mit Worten und Körpersprache zu lenken und anzuleiten. Es war eine Besonderheit die sie bei Tieren und insbesondere bei Pferden empfand, eine sehr enge Verbundenheit. Sie verstanden sich auch ohne zu reden, durch Berührung oder auch nur durch Gesten. Sie fand es immer traurig, wie andere die Tiere behandelten, an ihnen zerrten und mit der Gerte schlugen, weil es ja immer nur an den Pferden liegen mußte. Das die Pferde nur schlecht behandelt wurden und deshalb auch nicht arbeitswillig waren, darauf kam niemand. Oder es interessierte einfach niemanden, was Pferde fühlten, oder auch was andere Tiere fühlen.
Aber sie wollte nicht länger an diese Menschen denken, die sowieso es nicht verstehen würden und es auch nie versuchen würden, es zu verstehen. Sie konzentrierte sich auf Chloe, auf ihre Schritte, sie gab ihr die Anweisung schneller zu werden. Sie passte sich automatisch der Bewegung von Chloe an, sie spürte das Tempo, jede einzelne Bewegung, sie fühlte sich eins mit ihr.
Sie genoss den schnellen Trab mit ihr und steigerte sie mit schnellerer Bewegung in den Galopp. Die Umrisse um sie herum verschwammen, sie fühlte sich wieder frei, so wie immer, wenn sie mit Chloe zusammen am reiten war. Auf einmal sah sie es wieder, wie in ihrem Traum. Es war noch sehr hell am Himmel, aber auf einmal verzog sich der Himmel und wurde ganz dunkel. Ein heller Blitz zuckte am Himmel, zum Glück war das Gewitter noch weiter weg. Trotzdem reichte es aus, um Chloe einen Schreck einzujagen. Violet merkte es noch bevor Chloe stieg und sie drohte dabei hinzufallen. Sie ging ganz nah an Chloes Kopf, um sich besser festzuhalten, dabei mußte sie mit den Knien sich hoch gegen sie drücken, um so nah genug zu sein. Chloe war ganz naß, was auch wegen dem Galopp schon der Fall war, aber der Streß mit dem aufkommendem Gewitter machte ihr noch mehr zu schaffen. Es dauerte ein paar Minuten bis sie sich beruhigen konnte, was ihr wie eine Ewigkeit vorkam. Auch wenn sie immer wieder in solche Situationen geriet, es war jedes mal nicht einfach. Es lässt sich nie etwas immer vorausschauend sagen, auch wenn man noch so lange Erfahrung beim reiten hat.
Chloe beruhigte sich langsam und sie konnte absteigen und sie vom Platz in den Stall bringen. Sie band sie an, bürstete ihr Fell, kratzte die Hufen aus, machte den Sattel, die Schabracke und das Zaumzeug los. Brachte alles wieder an seinem Platz und führte Chloe am Strick wieder in ihre Box. Sie gab ihr zwei Möhrenstücke, wie sie es immer machte und legte auch noch etwas Heu in den Trog. Sie umarmte sie, verabschiedete sich und ging schnell nach Hause. Die Wolken türmten sich inzwischen gewaltig und es fing schon an zu regnen. Zum Glück hatte sie es nicht weit, um nach Hause zu kommen.